Sonntag, 4. November 2007

Bewertung der Website Europabegriffe und Europavorstellungen im 17. Jahrhundert

(http://www.univie.ac.at/igl.geschichte/europaquellen/)

Für eine möglichst umfangreiche Beurteilung der Homepage wird hier auf die Checkliste zum Besprechen von Websites aus dem Buch „Schreib-Guide Geschichte“ von Wolfgang Schmale (Hg.) zurückgegriffen.
Das erste, was einem bei einer Website auffällt, ist die URL, die je nach Gestaltung unterschiedlich viel über den Inhalt der Seite aussagt. In diesem Fall birgt die URL eine Fülle von Informationen, wie etwa, dass die Seite an die Universität Wien, genauer gesagt an die IGL Geschichte angebunden ist. Zusätzlich beinhaltet die URL das Thema der Seite.
Gelangt man auf die Website, fällt einem zuerst ein breiter, gelb unterlegter Balken mit den Namen des Projektleiters, seiner Mitarbeiter und der Verantwortlichen des Projektsekretariats mit deren E-Mail Adresse auf. Unter dem Punkt Mitarbeiter findet man dann zu diesen eine Beschreibung mit deren jeweiligen Forschungs- bzw. Studienschwerpunkten, sowie deren E-Mail Adressen und soweit vorhanden ihren Publikationen und Arbeitsbereichen.
Ebenfalls im gelb unterlegten Teil findet man den Hinweis (incl. Link), dass das Projekt von der Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf gefördert wird, eine Stiftung, die laut ihrer Homepage (http://www.gerda-henkel-stiftung.de) ihre Aufgabe darin sieht, historische Geisteswissenschaften und hier besonders die Geschichtswissenschaft, die Archäologie, die Kunstgeschichte und historische Teildisziplinen zu fördern, was auch für die Qualität der Website spricht.
Der Link zur Stiftung ist sehr wichtig, um nachprüfen zu können, ob die Website oder die fördernde Stiftung gewisse Interessen bzw. Denkrichtungen vertreten will.
Der Inhalt der Seite, Quellen aus dem 17. Jahrhundert ist in einem für das Medium adäquatem Maße aufbereitet worden. So gibt es etwa vier verschiedene Möglichkeiten, um die vorhandenen Quellen zu suchen. Diese sind sowohl über den Autor, als auch den Titel, über Schlagworte und mit Hilfe einer Zeitleiste zu finden. Zusätzlich verfügt die Homepage über eine eigene Suchmaschine.
Die Quellen werden zuerst kurz beschrieben (Quelle, Zitierweise, Schlagworte und Fundort), so dass man sich bereits einen ersten Überblick verschaffen kann. Wer sich weiter mit der Quelle beschäftigen will, findet je nach Verfügbarkeit eine Kurzbiographie des Verfassers, die Beschreibung der Quelle und als drittes den Punkt Europabegriffe und –vorstellung beim jeweiligen Autor.
Wie eben erwähnt wird bei jeder Quellenbeschreibung bereits vorgegeben, wie sie zu zitieren ist, was das Arbeiten mit der Website erheblich erleichtert.
Die Autoren halten sich bei ihrem Projekt streng an die wissenschaftlichen Regeln, was sich bereits bei der URL durch die Anbindung an eine Universität erahnen lässt und was sich dann auch bestätigt.
Das Ziel des Projektes ist neue Quellen zu erschließen und der Forschung zur Verfügung zu stellen, wobei in der Projektbeschreibung näher auf die Quellen und die Vorgehensweise eingegangen wird.
Die Seite selbst ist mit anderen, dem Thema ähnlichen Web-Projekten verlinkt.
Auf der Homepage wird genau aufgezeigt, wann sie erstellt wurde, wann die Quellenautopsien abgeschlossen wurden und wann die letzte Änderung stattfand. Dies geschah in diesem Fall im Jänner 2007, was jedoch bei dieser Art von Website die Qualität nicht mindert, da es ein Thema ist, bei dem häufige Aktualisierungen wenig Sinn hätten.
Das multimediale Potenzial des Internets wird, soweit es für die Website und ihr Thema adäquat ist, durchaus genutzt.
Im letzten Teil soll auf die Benutzerfreundlichkeit der Site eingegangen werden.
Der Aufbau der Seite, der durchaus schlicht, aber dabei logisch und durchdacht ist, zielt auf ein wissenschaftliches Publikum ab und es treten innerhalb der Seite keine Fehler auf.
Die Farben, die auf der Website aufscheinen, sind eher dezent gehalten, wobei wichtige Hinweise mit kräftigem Blau und Rot hervorgehoben werden. Auch die Schriftarten sind klassisch und schlicht.
Es gibt zwar nicht direkt eine Druckfunktion, doch die Quellenbeschreibungen sind so formatiert, dass sie ohne allzu große Veränderungen gedruckt werden können.
Allgemein hat die Website nur sehr kurze Ladezeiten und es gibt keine Werbung.
Ein eigener Punkt für das Feedback mit einem Feedbackformular gibt dem Benutzer die Möglichkeit zu Fragen und Anregungen. Zusätzlich findet man die E-Mail Adressen aller für die Seite Verantwortlicher und hat so die Möglichkeit, diese auch per E-Mail zu kontaktieren.
Alles in allem hat man es hier mit einer qualitativ sehr hochwertigen Website zu tun, die für die Forschung zu verwenden und zu zitieren auf jeden Fall zu empfehlen ist.

Verwendete Literatur:
Steffens, Henry J./Dickerson, Mary Jane/Schmale, Wolfgang: Kurze wissenschaftliche Arbeiten schreiben, in: Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte, 2. Aufl., Wien 2006 (UTB), S. 96-99



Zusammenfassung des Kapitels E-Medienkompetenz / e-media literacy

Der Begriff der Kompetenz, der in seiner grundsätzlichen Bedeutung mit Fähigkeit gleichzusetzen ist, wird gerade in der Wissenschaft und Lehre nur allzu gerne verwendet. Im Zuge dessen bekommt er laufend neue Bedeutungen zugeschrieben, was ihm nicht unbedingt gut tut.
Dem Begriff der E-Medienkompetenz ist die Medienkompetenz vorausgegangen, die vom Medienpädagogen Dieter Baacke in den 1970ern in vier Ebenen unterteilt wurde. Diese sind Medienkunde, Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik. Wichtig hierfür ist es zu erwähnen, dass damals die Computer als Medium noch keine Rolle spielten.
Mit dem Aufkommen von Computern und später dem Internet, vor allem mit deren verstärkter Nutzung, trat ein Medium mit fast unbeschränktem Potential auf. Dieses Medium erfordert jedoch eine gewisse Kompetenz, deren Vermittlung laut Mike Sandbothe längere Zeit zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Jeder sollte die Fähigkeit besitzen die Herkunft und Zurechenbarkeit von Informationen überprüfen zu können.
Moser teilt in seinem aus der Medienpädagogik kommenden Modell den Begriff der Medienkompetenz in vier Teile. Diese sind die Technische Kompetenz, die Reflexive Kompetenz, die Kulturelle Kompetenz und die Soziale Kompetenz
Für das E-Learning ist die E-Medienkompetenz zu einem Schlüsselbegriff geworden, wobei man nicht vergessen darf, dass sich die Wissenschaften durch das Hinzutreten neuer Medien noch immer in einer Übergangsphase befinden.
Wichtig für die Behandlung von E-Medienkompetenz ist auch die aktuelle Situation des World Wide Webs, in dem der/die NutzerIn im Vordergrund steht und dieser die Informationen auch beeinflussen und verändern kann (Social Software). Unter dem Begriff des semantic web versteht man komplexe Ontologien, die automatisch Daten filtern, strukturieren und beschreiben können, was dazu führt, dass Material gezielter gesucht und gefunden werden kann.
Bei all dem ist auch der digital divide von Bedeutung, auch wenn lange Zeit gehofft wurde, dass Unterschiede in Geschlecht, Alter und Herkunft mit der Veralltäglichung der digitalen Medien keine Rolle mehr spielen würden, was sich jedoch nicht verwirklicht hat. Daher ist in diesem Zusammenhang auch auf die Vermittlung von Genderkompetenz hinzuweisen.
Anforderungen an die E-Medienkompetenz sind etwa die gezielte Auswahl von Bildungstechnologien, die jeweilige Abstimmung der Angebote, das bewusste Führen einer personalisierten Lernumgebung, aber auch eher auf die Studenten bezogenen Anforderungen, wie das eigenverantwortliche, selbstkonstruierende und problemorientierte Lernen, interaktives und kooperatives Arbeiten, die Orientierung in Informationsräumen, sowie die Soziale Kompetenz in virtuellen Gruppen und die bereits erwähnte Genderkompetenz.
Aus der fachwissenschaftlichen Sicht ist noch viel zu erarbeiten, da keine wirklichen Standards für wissenschaftliche Kriterien vorhanden sind. Es wird daher die Teilnahme am Prozess der Bewertung von Netzinhalten gefordert und gewünscht.
Hier ist Peter Haber zu nennen, der meint, dass vor allem die „Bereitschaft, sich inhaltlich mit den Rahmenbedingungen einer Geschichtsschreibung im digitalen Zeitalter auseinanderzusetzen“ (Haber 2006) von Bedeutung ist.
Die Historiker Peter Haber und Jan Hodel haben ein Modell, die historische Online-Kompetenz (HOK) ausgearbeitet. Während Haber sich mit der digitalen Vergangenheit und Gegenwart der Geschichtswissenschaften und der kulturwissenschaftlichen Perspektive beschäftigt, spezialisiert sich Hodel auf die fachspezifisch didaktische Ausrichtung der Geschichtswissenschaft in Bezug auf die digitalen Medien und erarbeitet dazu ein Modell.
Für Hodel ist wichtig, dass die digitalen Medien Gegenstand, Hilfsmittel und auch Werkzeug für den geschichtswissenschaftlich Arbeitenden darstellen können, was er mit den Begriffen Lesen, Schreiben und Reden zeigt.
Unter Lesen versteht er die Informationskompetenz und die Quellenkritik, die auch Fähigkeiten wie Wissen über das Urheberrecht und die open source-, creative commons- und public domains-Bewegungen einschließen.
Das Schreiben wurde noch kaum in Projekten bearbeitet, da es meist außerhalb des Faches erworben wird.
Mit Reden meint Hodel die Netz-Praxen, die sich im wissenschaftlichen Diskurs entwickeln.
Von besonderer Bedeutung für die fachspezifische E-Medienkompetenz ist es, die Bedingungen dieses sich ständig verändernden Mediums im Auge zu behalten und sie zu bewerten.
Zuletzt ist noch anzumerken, dass wir es hier mit einem Medium zu tun haben, bei dem auch die Experimentierfreude und der Spaß nicht zu kurz kommen sollen, die beide in das Lernen integriert werden können.
Die Nutzung des Mediums soll gelernt werden und in der Folge auch die Grundlage zur Reflexion über diese gegeben werden, da Kompetenz bedeutet, selbst zur Handelnden/zum Handelnden zu werden.

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